Euses Lädeli – Eusi Holabox
Nach über 40 Jahren musste der kleine Laden im Herzen unseres Quartiers schliessen, um einen Konkurs zu verhindern. Seit August haben wir mit „Holabox“ einen neuen Laden im Inneren Lind.
Werden Sie Mitglied unserer Laden-Genossenschaft und tragen Sie dazu bei, unseren Quartierladen im Inneren Lind zu erhalten.
Das neue Lädeli aus Sicht der Arbeitsgruppe
Am 14. Dezember entscheidet eine ausserordentliche Genossenschaftsversammlung über die Zukunft unseres Lädelis. Aus Sicht der Arbeitsgruppe ist klar: Das Versuchskonzept funktioniert und ist eine einmalige Chance für unser Quartier.
Ohne Holabox hätten wir seit Juli keinen Laden mehr im Inneren Lind. Nur dank der grossen Flexibilität der Betreiber, der Unterstützung von Freiwilligen aus dem Quartier und einer treuen Kundschaft können wir heute sagen: Das neue Lädeli funktioniert. Und dies im Sinne der Genossenschaft. Statt monatlich ein Minus einzufahren, kann die Ladengenossenschaft seit ein paar Monaten wieder etwas durchatmen und an eine langfristige, neue Zukunft denken. Das Pop-Up „Holabox“ werten wir nur schon deshalb als erfolgreiche und gelungene erste Phase einer Neuausrichtung unseres Quartierladens.
Dankeschön an alle
Ohne Euch wäre all dies nie möglich gewesen. Wir danken für Eure Ideen, Eure helfenden Hände, Eure Geduld und vor allem auch für Eure Zuversicht, die es uns ermöglichte, eine Lösung zu finden, mit der wir in unserem Quartier einen Quartierladen erhalten können. Wir sind froh, dass die Verwaltung der Genossenschaft unsere Arbeit immer gestützt hat und uns diese Versuchsphase ermöglichte. Nur, weil sie im letzten Moment einen drohenden Konkurs abgewendet hatte, konnten wir das Experiment überhaupt starten.
Verwaltung schafft Platz für frischen Wind
Die Verwaltung steht hinter dem neuen Projekt und empfiehlt der Versammlung, das Konzept der Arbeitsgruppe anzunehmen. Um dem frischen Wind, der seit dem Umbruch im Lädeli weht, den nötigen Raum zu geben, tritt ein Teil der Verwaltung zurück. Wir von der Arbeitsgruppe haben deshalb beschlossen, uns auch nach dem 14. Dezember weiter fürs neue Lädeli zu engagieren und wollen uns mit zwei weiteren Personen aus dem Quartier für die frei werdeneden Ämter aufstellen. Für die Nachfolge des Präsidiums der Genossenschaft stellen sich mit mit Pascal Nufer und Andreas Stadelmann zwei Personen als Co-Präsidenten auf. Beide haben sich seit dem Sommer aktiv für eine Weiterführung des Ladens eingesetzt. Andreas Stadelmann wohnt seit zwei Jahren mit seiner Tochter im Quartier, Pascal Nufer ist vor drei Jahren mit seiner Familie zurück ins Innere Lind gezogen, er hatte schon um die Jahrtausendwende hier gewohnt. Für die weiteren Ämter stellen sich Matthias Fehlmann, Marco Frei und Tamara Rechenmacher auf. Michael Buschor, der sich in der bestehenden Verwaltung um die Belangen der Liegenschaft gekümmert hat und seit August als Vertreter des Vorstandes in der Arbeitsgruppe „Neues Lädeli“ Einsitz hatte, wird sein Amt weiter behalten.
Wer noch nicht Mitglied der Genossenschaft ist, kann dies für 200 CHF hier beantragen und mitbestimmen.
Mehr Infos zum Projekt gibt’s auf der Webseite der Arbeitsgruppe.
Holabox hat gut gestartet
Jedem Ende wohnt auch ein Anfang inne, heisst es und dies gilt auch für den Quartierladen im Inneren Lind. Im August ist mit der Eröffnung der «Holabox» eine neue Ära losgegangen. Aus dem einstigen «Lädeli» wurde ein moderner Selbstbedienungsladen mit Self-Checkout und Bioprodukten aus der Region – vorerst als Zwischennutzung.
In kürzester Zeit gelang es den Betreibern der «Holabox» dem Ladenlokal an der St. Georgenstrasse 34 neues Leben einzuhauchen. Auch wenn die Wehmut bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern anfänglich noch gross war, löste die ländlich anmutende neue Innenausstattung des «Lädelis» schnell ein neues Heimatgefühl aus. Mit «Holabox» hat nicht nur ein neues Konzept Einzug ins Innere Lind gehalten, sondern auch ein Team von Menschen, die dem Laden trotz des Selbst-Scannings schnell auch ein Gesicht verliehen.
Kein klassischer Tante Emma Laden mehr
«Ein Hofladen in der Stadt», so umschreiben die Betreiber der «Holabox» ihr Konzept, mit dem sie in Winterthur und Oerlikon Bio-Produkte aus Landwirtschaftsbetrieben der Umgebung an eine städtische Kundschaft bringen. Es ist das zentrale Standbein ihres Konzeptes, dass die Läden grundsätzlich unbedient sind und somit die Personalkosten deutlich geringer ausfallen als bei konventionellen Geschäften. Die Arbeitsgruppe «Neues Lädeli» war schnell überzeugt, dass man für ein Weiterbestehen eines Quartierladens im Inneren Lind neue Wege beschreiten muss, auch wenn diese auf den ersten Blick weniger attraktiv scheinen als das althergebrachte Konzept eines klassischen «Tante-Emma-Ladens». Die Gruppe um Marco Frei, Matthias Fehlmann und Pascal Nufer hatte an der Generalversammlung der «Lädeli-Genossenschaft» den Auftrag erhalten, neue Modelle zu prüfen, um im Quartier nach der Schliessung von «Euses Lädeli» wieder einen Lebensmittelladen betreiben zu können.
Röbi Ritter ist zurück
Für Bruno Arnold und Manuela Förtsch sei der neue Standort ein Glückstreffer. «Es lief besser an, als in den kühnsten Träumen», sagt Manuela Förtsch. Das Stammpublikum des «Lädelis» akzeptierte das neue Angebot an saisonalen Lebebsmitteln vib Biohöfen aus der Region Winterthur schnell. Um der erhöhten Nachfrage gerecht zu werden und die Regale täglich neu zu füllen, mussten «Holabox» bereits auch personell aufstocken. Seit Anfang September ist deshalb mit Röbi Ritter ein bekanntes Gesicht zurück im Lädeli. Ritter füllt nicht nur die Regale auf, sondern hilft mit seiner gewinnenden Art auch, dem neuen Lädeli etwas von seinem alten Charme zurückzugeben. In die gleiche Richtung gehen auch die Veranstaltungen, die in den nächsten Wochen etwas Leben ins Quartier und den Laden bringen sollen: Den Auftakt macht am 30. September eine Infoveranstaltung mit Degustationsständen, am 1. November startet der Räbeliechtliumzug mit einem kleinen Suppen-Znacht vor dem Lädeli, am 22. November lädt die Büchertauschecke zu eine Lesung der Kinderbuch-Autorin Eva Roth und im Dezember ist ein Christbaumverkauf mit Glühwein geplant.
Käse, Wein und viel zu reden
Die Prognosen waren schlecht: Regen und Kälte waren angesagt für den Freitag, an dem das Lädeliteam zusammen mit dem Vorstand das Lind-Quartier zum Umtrunk einlud. Fast schon sinnbildlich auch für die Situation des Quartierladens, lockerten sich dann die Wolken in letzter Minute auf und machten Platz für einen gemütlichen Herbstabend bei Glühwein, Käse, Brot und Fleisch aus dem Sortiment des Lädelis.
«Kaufen Sie hier ein»
Die Präsidentin des Lädelivorstandes, Andrea Renggli ermahnte jedoch die Anwesenden, dass die Situation noch nie so ernst war. «Es braucht euch jetzt, kaufen Sie im Lädeli ein und ermuntern Sie alle, die Sie kennen, es auch zu tun.» Tatsache ist, dass die Umsätze im Moment kaum reichen werden, den Fortbestand des Lädelis langerfristig zu sichern. Renggli bedankte sich auch für die grosszügigen Spenden, die es dem Quartierladen erlaubten, in eine neue Wärmepumpe zu investieren. Auch an diesem Abend kamen weitere Spenden zusammen, ein kleiner Zustupf, der es erlaubt, die dunklen Wolken über dem Lädeli einmal mehr zu vertreiben. (pan)
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